High Potentials als Turbo für die Unternehmenskultur

Als Julian Nagelsmann den Fußballverein TSG 1899 Hoffenheim als Cheftrainer übernahm, lag der Verein auf einem Abstiegsplatz. Der jüngste Trainer in der Geschichte der Fußball-Bundesliga hatte noch nicht einmal seine Trainerausbildung abgeschlossen. Dennoch gelang ihm nicht nur der Klassenerhalt, eine Saison später schaffte es der Verein sogar bis in die Champions League.

Was war passiert? Mit Julian Nagelsmann wurde ein Trainer engagiert, der offensichtliche Eigenschaften eines High Potentials verkörpert. Diese speziellen Eigenschaften ermöglichen es High Potentials, Teams besser zu machen.

Wie machen High Potentials Teams besser?

High Potential sind besonders leistungsfähig und motiviert. Dementsprechend haben sie ein besonders hohes Fachwissen, sind Experten auf ihrem Gebiet. Dies macht deutlich: High Potentials finden sich in allen Branchen und Berufen – bei Ausbildungsberufen ebenso wie bei akademischen Berufen. Neben ihren fachlichen Stärken sind High Potentials wegen ihrer sozialen Fähigkeiten so erfolgreich. Ihre glaubwürdige Ausstrahlung macht sie besonders überzeugend, z.B. wenn sie ihre Teams auf eine gemeinsame Strategie einschwören. High Potentials haben keine Ellenbogenmentalität – im Gegenteil, sie führen ihre Teams geschickt mit unsichtbarer Hand und sind dabei stets wertschätzend.

Dabei haben High Potentials den starken inneren Drang, sich und ihr Unternehmen weiterentwickeln zu wollen. Lebenslanges Lernen ist für sie ein Muss. Aber niemals aus Zwang: Ihr Engagement ist immer intrinsisch verankert. Sie haben die feste Überzeugung, dass Menschen ihre Leistungsfähigkeit verbessern können (Growth Mindset), und sind damit die idealen Führungspersönlichkeiten, weil sie ihre Teammitglieder fördern.

Warum benötigt Ihr Unternehmen High Potentials?

High Potentials verinnerlichen und repräsentieren die Unternehmenskultur mit all ihren Werten. Sie leben als Vorbild vor, wofür das Unternehmen steht, und inspirieren so ihre Teammitglieder, es ihnen gleichzutun. Damit sind High Potentials die geborenen Multiplikatoren der Unternehmensstrategie, weil sie diese durch gelebte Werte nach innen und außen tragen.

Ihr ausgeprägter Unternehmergeist lässt sie wirtschaftlich denken und Chancen erkennen. Weil sie vielseitig interessiert sind – und sich ganz besonders für neue technologische Entwicklungen begeistern können, haben High Potentials einen sensiblen Radar für die Trends von morgen. Diese Zukunftsorientierung macht sie zu perfekten Strategen. High Potentials schauen nicht nur genauer hin, sie ergreifen die gebotenen Chancen auch – sie sind Macher/innen.

Wie können Sie High Potentials identifizieren und für Ihr Unternehmen begeistern?

Wenn Sie sich Lebensläufe ansehen, lohnt sich der genaue Blick: Durch Angleichung von Noten (nach oben) an Hochschulen, Universitäten sowie bei Praktikums- und Jobzeugnissen, werden Lebensläufe immer austauschbarer. Schauen Sie genau hin: Ist das jemand, der sich wirklich engagiert, oder jemand, der nur so tut? (Hier haben kleinere Unternehmen sogar einen Vorteil gegenüber größeren Unternehmen, die Zeugnisse auf Basis von Algorithmen vorsortieren.) Ist erkennbar, dass die Bewerberin / der Bewerber vielseitig interessiert ist? Wird im Bewerbungsgespräch deutlich: die Bewerberin / der Bewerber denkt unternehmerisch, versteht z.B. welche Auswirkungen neue technologische Entwicklungen auf unser Geschäftsmodell haben; kann andere begeistern und überzeugen?

Unternehmen sind dann für High Potentials interessant, wenn sie sich stark einbringen und schnell Verantwortung übernehmen können – für Absolventinnen und Absolventen von Hochschulen und Universitäten müssen entsprechende Einstiegsstellen geschaffen werden. Schon im vorherigen Praktikum oder Werkstudentenjob müssen High Potentials in Ihrem Unternehmen die Erfahrung machen: Hier vertraut man mir, hier kann ich etwas bewegen. Identifizieren Sie die High Potentials frühzeitig und bieten ihnen den Raum zur Entfaltung – es wird sich für Sie lohnen!

Jedoch kann Ihr Unternehmen nicht nur auf High Potentials bauen. Erstens gibt es davon zu wenige (ca. 5%). Zweitens genügen auch wenige Top-Talente, um Organisationen nachhaltig positiv zu beeinflussen. Die Mischung macht’s.

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